Hannover/Zerbst (anl) Über 700 Schwimmer trafen sich am letzten März-Wochenende im Stadionbad von Hannover, um ihre Norddeutschen Meister zu ermitteln. Auch Annemarie Lüdicke vom TV Gut Heil Zerbst war in diesem großen Teilnehmerfeld zu finden und sorgte für einen neuen deutschen Rekord.
Am ersten Wettkampftag war das Bad wie schon in Vorjahren völlig überfüllt. Zu den langen Strecken am Folgetag dagegen reichte der Platz völlig und bei angenehmer Luftzirkulation waren auch Bestleistungen möglich. Annemarie Lüdicke startete am Sonntagnachmittag. In ihrer Altersklasse 85 traten beim gesamten Wettkampf nur zwei Männer an. Auch in der Altersklasse 90 leisteten sich noch zwei Männer Gesellschaft, von denen Curt Zeiss aus Hamburg allein fünf Starts erfolgreich beendete.
Schon durch die Deutschen Meisterschaften an Alleingänge gewöhnt, hatte sich Annemarie Lüdicke als Ziel gesetzt, ihren eigenen deutschen Rekord zu verbessern. Über 200 Meter Brust (50 m-Bahn) sollte das gelingen. Ihr eigener Rekord vom Januar mit 5:08 Minuten wurde ausgelöscht und durch 4:59,83 Minuten ersetzt.
Über 200 m Rücken in 4:42,09 Minuten erreichte sie „nur“ die norddeutsche Meisterschaft. Im Gegensatz zur Zerbster Schwimmhalle, wo Lampenlinien schnurgerades Rückenschwimmen ermöglichen, hatte die Halle in Hannover eine konturlose weiße Decke. So geriet Lüdicke im Zickzack sogar in die Leine und konnte ihre Bestzeitenjagd auf dieser Strecke begraben.
Mehr Erfolg hatte Annemarie Lüdicke bei einem Wettkampf in Goslar auf der 25 Meter-Bahn. Hier erreichte sie neue deutsche Rekorde über 100 Meter Brust in 2:22,81 Minuten und 100 Meter Rücken in 2:13,81 Minuten. Die bisherige Rekordinhaberin Ingeborg Fritze aus Düsseldorf war am 4. Januar im Alter von 101 Jahren gerade erst verstorben. 15 Jahre hatte ihr Rekord über 100 m Brust in 2:35,6 Minuten gehalten. Heutige Rekorde werden dagegen meist sehr schnell wieder gelöscht.
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